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Fragen und Antworten

auf dieser Seite finden Sie eine Sammlung von Fragen und die entsprechenden Antworten.

Ich möchte darauf verweisen, dass einige der hier dargestellten Fakten durchaus auch persönliche Meinungen sind und ggf. von anderen Experten anders gesehen werden könnten. Ich versuche jedoch, so weit als möglich die gesamte Breite denkbarer Alternativen darzustellen.

Die Fragen und Antworten sind größtenteils unsortiert, da dieser Katalog ständig erweitert wird und neue Aspekte einfach angefügt werden. Sollten Sie eine Frage haben, die nicht vorkommt, so mailen Sie mir, damit ich diesen Katalog ständig erweitern kann.

 

Mein besonderer Dank gilt an diesen Punkten meinen Patienten, die mir mitgeholfen haben all die Fragen, die Betroffene und Angehörige haben, auszuloten. Ohne Ihre Hilfe wären mir selbst sicher einige der potentiellen Fragen nicht eingefallen.

 

 

Frage: kann ich mit einem Ventile verreisen?

Antwort: grundsätzlich bestehen keinerlei Bedenken, dass ein Patient mit einem korrekt funktionierendem Ventil verreist. Bedenken Sie jedoch bitte das einen Ventil zu jedem Zeitpunkt versagen könnte. Im eigenen Interesses sollten Sie vor dem Reiseantritt ihren behandelnden Arzt aufsuchen und eine Routinekontrolle durchführen lassen.

Bedenken Sie auch, dass nicht in allen Ländern der Welt der gleiche medizinische Standard vorherrscht wie in Mitteleuropa. Achten Sie darauf, dass sie Unterlagen über ihr spezifisches Krankheitsbild und die bisher durchgeführten Therapien wenigstens in englischer Sprache mitführen.

Sinnvoll ist es auch eine Reiserücktrittsversicherung zu haben und eine Versicherung die eventuell notwendige Behandlungskosten in jeweiligen Urlaubsland übernimmt.

 

 

 

Frage: gibt es spezifische Urlaubsländer, die gemieden werden sollten?

Antwort: informieren Sie sich über den medizinischen Standard ihres Reiselandes. Sollte dieser deutlich unter dem von Mitteleuropa liegen, so konsultieren Sie bitte ihren Arzt vor der Reise. Er kann Ihnen möglicherweise Kontaktadressen im Urlaubsland benennen, wo sie mit einem qualifizierten Neurochirurgen Kontakt aufnehmen können, der ihr spezifisches Krankheitsbild gut behandeln kann.

Zu achten ist in jedem Fall darauf, dass extrem heiße Gebiete besser gemieden werden. Beim Wassersport ist auf das erhöhte Risiko eines Krampfanfalles zu achten.

Beachten Sie bitte auch, dass sie alle Medikamente mit sich führen die sie ständig benötigen.

 

 

 

Frage: kann ich mit einem Hydrocephalus-Ventil eine Flugreise antreten?

Antwort: ja!     Sie sollten aber in jedem Fall ihren Ventil-Pass mit sich führen, da es ansonsten bei den üblichen Kontrollen am Flughafen möglicherweise zu Problemen kommen kann, da ihr Ventil Metallteile enthält, die von den üblichen Sicherheitskontrollen an Flughäfen bemerkt werden. Insbesondere Patienten die ein einstellbares oder programmierbares Ventil haben sollten das Sicherheitspersonal am Flughafen darauf hinweisen, dass Magnetfelder diese Ventile verstellen können. Bestehen sie in diesen Fällen auf einer Leibesvisitation.

 

 

 

Frage: muss einen Ventil regelmäßig erneuert werden?

Antwort: nein! Anders als bei anderen Implantaten wie zum Beispiel einem Herzschrittmacher beinhaltet einen Ventil keine Batterien, die sich automatisch mit der Zeit erschöpfen. Zu beachten ist jedoch, dass ein Ventil aus mechanischen Einzelteilen, zum Beispiele aus Federn, die den Ventilenmechanismus bedienen, besteht. Diese Bauteile können natürlich nach einer gewissen Zeit versagen.

Für den einzelnen Patienten ist es allerdings kaum vorhersehbar, wie langer das bei ihm implantierten Ventil hält. Dies hat nichts mit dem bei ihnen implantierten Ventiltyp zu tun, sondern ist vielmehr davon abhängig, die häufig das Ventil pro Tag sich öffnen oder schließen muss. Bei einzelnen Patienten muss einen Ventil mehrere tausendmal pro Tag sich öffnen und schließen. Bei diesen Patienten sind natürlich die beweglichen Ventilteile schnelleren einer Materialerschöpfung unterlegen, als bei Patienten, bei denen einen Ventil nur wenigen mal pro Tag öffnen oder schließen muss.

Aus diesem Grund ist es notwendig das jeder Patient, der einen Ventil implantierten bekamen sich in regelmäßigen Abständen bei seinem behandelnden Neurochirurgen vorstellt.

 

 

 

Frage: führt ein Hydrocephalus zu einer verkürzten Lebenserwartung?

Antwort: nein! Der Hydrocephalus per se ist eine Erkrankung, die heute durch moderne Operationsmethoden gut behandelt werden kann. Meistens ist auch die dem Hydrocephalus zugrundeliegende Ursache gutartiger Natur . In solchen Fällen hat das Krankheitsbild des keinen negativen Einfluss auf die Lebenserwartung. Voraussetzung hierfür ist natürlich eine suffiziente Therapie der Erkrankung. Setzt man dies voraus, so ist die Lebenserwartung in keiner Weise eingeschränkt. In seltenen Fällen können aber auch Hirntumore die Ursache eines Hydrocephalus sein. In diesen Fällen kann manchmal das Grundleiden und nicht der Hydrocephalus per se einen Einfluß auf die Lebenserwartung haben. Es sei aber nochmals betont, dass in den meisten Fällen die Grunderkrankung völlig harmlos ist, sodass man mit dem Krankheitsbild Hydrocephalus" alt werden kann".

Scheuen Sie sich nicht, wenn Sie diese Frage quält, sie eingehend mit Ihrem behandelnden Neurochirurgen zu besprechen.

 

 

 

Frage: ist es richtig, dass ein Hydrocephalus-Ventil nur öffnet, wenn der Hirndruck erhöht ist?

Antwort: nein. Die Antwort auf diese Frage ist ein bisschen schwer zu verstehen. Wir kennen natürlich in der Medizin die normalen Grenzen des Hirndrucks genauso, wie die des Blutdruckes. Das Problem ist, dass wir fast in der gesamten Naturwissenschaft alle Meßgrößen auf einen bestimmten willkürlich festgesetzten Nullwert beziehen. Die Angabe der Höhe von Bergen erfolgt zum Beispiel, indem man willkürlich das Niveau des Meeresspiegels als 0 m annimmt. Beim Messen von Druckwerten in der Medizin muß man auch solch einen willkürlichen Nullpunkt festlegen: Es ist der Atmosphärendruck, als der Druck der uns umgebenden Luft. Bezogen auf diesen sollte der gesunde Hirndruck im Liegen zwischen 5 und 15 cm H2O liegen. Im Stehen herrscht im Kopf ein geringer Unterdruck bis – 5 cm H2O.

.... und jetzt wird es schwierig:

Ein Hydrocephalusventil ist vollständig in den Körper implantiert. An keinem Punkt könnte ein derartiges Ventil den Druck der uns umgebenden Luft als Referenzwert ermitteln. Man muß sich daher ein bisschen behelfen: Beim gesunden, normalgewichtigen Patienten entspricht der Druck in der Bauchhöhle und der Druck des venösen Blutes knapp vor dem Herzen in etwa dem Atmosphärendruck. Genau dieser Druck an diesen Stellen des Körpers muß das Ventil als Referenzdruck verwenden. Unter ungünstigen Umständen, z.B. beim Tragen sehr enger Kleidung kann aber der Druck im Bauch deutlich höher sein als der Atmosphärendruck. Das Ventil muß dann quasi gegen diesen erhöhten Druck arbeiten. Dies führt dann dazu, dass der Hirndruck zwangsläufig höher sein wird, denn ein Ventil stellt nur eine Druckdifferenz zwischen den Hirnwasserkammern und dem Körperkompartiment her, wohin der Liquor drainiert wird.

(Naturwissenschaftler mögen mir diese sehr vereinfachte Darstellung verzeihen, ich weiß selbst, dass es aus physikalischer Sicht anders darzustellen ist).

 

 

 

Frage: Gibt es denn dann kein Ventil, dass das Manko mit dem Referenzdruck nicht hat ?

Antwort: bisher leider nein. Es wird zwar intensiv daran geforscht entsprechende Systeme herzustellen. Keines davon ist aber zur Zeit auch nur in der Nähe der Serienreife, sodass man wohl noch etliche Jahre hierauf warten muß. Für mich besteht aber kein Zweifel daran, dass in 15 – 20 Jahren entsprechende Ventile verfügbar sein werden.

 

 

 

Frage: sind Nachsorgeuntersuchungen notwendig?

Ja: im ersten Jahr nach der Shunt Implantation erfolgen meist zwei Nachuntersuchungen. Die erste ca. sechs bis zwölf Wochen nach der Operation die zweite nach einem Jahr. Danach sind die jährliche Nachuntersuchungen notwendig. Bei sehr stabilen Krankheitsverlauf können die Untersuchungsintervalle später auf zwei oder drei Jahre erweitert werden.

 

 

 

Frage: welche Besonderheiten gibt es, wenn der Liquor zum Herzen hin abgeleitet wird?

Antwort: an dem Schlauchsystem des Ventil, das in den Venen kurz vor dem Herz endet, können sich Blutblättchen absetzen. Mit der Zeit kann sich hieraus einen Art Thrombus entwickeln. Hierdurch kann eine lebensbedrohliche Situation entstehen. Aus diesem Grund sollte einmal pro Jahr eine Ultraschalluntersuchung des Herzen erfolgen. Um auch kleine Thromben zu erkennen, muß ein so genanntes transösophageales Echo erfolgen. Die Einnahme von Medikamenten, die die Blutplättchenanlagerung verhindert, ist ggf. zu erwägen, gilt aber keineswegs als Standard. Sprechen Sie diesbezüglich Ihren behandelnden Neurochirurgen an.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, dass sich an dem Schlauchsystem, das sich in den Venen befindet Bakterien festgesetzten können. Dies geschieht, wenn sich große Mengen an Bakterien im Blut befinden. Selbst beim täglichen Zähneputzen gelangen bereits Bakterien in die Blutbahn. Der gesunde Organismus kann diese aber sofort unschädlich machen, sodass keine Gefahr für den Shunt besteht. Unter bestimmten Umständen gelingt es dem Körper aber nicht die Bakterien alle unschädlich zu machen, z.B. bei einer Schwäche der Körperabwehr oder bei sehr großen Bakterienmengen. Dann besteht Gefahr für den Shunt. Um dies zu verhindern, sollte ein Patient auch bei banalen grippalen Infekten über zehn Tage Antibiotika einnehmen. Sind chirurgischer oder zahnärztliche Eingriffe geplant, so sollte prophylaktisch ein Antibiotikum eingenommen werden. Am besten sollte man mit der Antibiotikaeinnahme einen Tag vor dem geplanten Eingriff beginnen und diese wenigstens über drei Tage fortsetzen.

 

Fragen: kann ich als Patient der einen Ventil hat überhaupt noch Sport treiben?

Antwort: diese Frage kann nicht generell beantwortet werden. Dies hängt von der Grundkrankheit ab und in welchem Umfang Sie vorhaben Sport zu betreiben. Fragen Sie hierzu konkret ihren Arzt. Generell lässt sich aber sagen, dass die meisten Patienten mit Hydrocephalus-Ventil, - abgesehen von Extremsportarten -, auch weiter Sport treiben können.

 

Frage: wird mich ein Hydrocephalus-Ventil behindern?

Antwort: die allermeisten Menschen, die einen Ventil implantierten bekamen, merken hiervon nichts. Bei einigen Patienten bildet sich um dem Schlauch des Ventils einen derbe Narbe. Dies führt zu einem Spannungsgefühl in Bereich des Schlauchverlaufes. Andere Patienten empfinden bei Wetterwechsel leichter Narbenschmerzen. Bei sehr wenigen Patienten kommt es auch nach der Implantation eines Ventils in den Bauchraum zu bewegungsabhängigen nicht aber zu dauerhaften Schmerzen im Bauch. Letzterer verlieren sich bei den meisten Patienten drei Monate nach der Implantation des Ventils. In Fällen wo derartige Schmerzen dauerhaft sind oder in ihrer Intensität unerträglich sind, muss die Ableitung des Liquor in die Venen vor dem Herzen erfolgen.

Einige Patienten mit sehr guten Gehör könnten, wenn das Ventil in der Nähe des Ohres implantiert ist, beim Öffnen und Schließen des Ventils ein leises Klicken hören. Dies ist absolut harmlos.

 

 

 

Frage: was ist besser den Liquor zum Herzen hin abzuleiten oder den Liquor in die Bauchhöhle  abzuleiten?

Antwort: Internationalen ist es jetzt zum Standard geworden den Liquor,-  wenn immer möglich in die Bauchhöhle abzuleiten, da die Anzahl schwerer Komplikationen, die (wenn auch äußerst selten) hier auftreten können, geringer ist als bei einer Ableitung zum Herzen hin. Hinsichtlich der Gesamtanzahl bzw. Wahrscheinlichkeit einer Komplikation unterscheiden sich beide Verfahren dagegen nicht. Einige Patienten vertragen allerdings den Siliconschlauch in der Bauchhöhle nicht dann ist die Ableitung zum Herzen notwendig. Auch Patienten die schon mehrfach am Bauch operiert wurden und wo sich innerliche Narben gebildet haben, sollten in erster Linie einer Ableitung zum Herzen erhalten.

 

 

 

Frage: ich habe einen Hydrocephalus / ich habe einen Ventil, kann ich dennoch ein Kind bekommen?

Antwort: ja, es sollten jedoch mehrere Dinge beachtet werden bevor sie schwanger werden. Einige wenige Form des Hydrocephalus können vererbt werden. Aus diesem Grund sollte eine Frau die vorhat schwanger zu werden sich einer genetischen Beratung unterziehen. Hier kann mit einer weitreichenden Sicherheit vorhergesagt werden, ob das Kind auch einen wir Hydrocephalus haben wird. Im Einzelfall muss dann beraten werden, ob bei der gegebenen Situationen eine Schwangerschaft angestrebt werden kann oder ob man besser darauf verzichtet. Hervorgehoben werden muss an diesem Punkt auch, dass das Krankheitsbild Hydrocephalus manchmal nur einen Krankheitssymptomen einer komplexen Missbildungserkrankung sein kann. Gegebenenfalls können es Gründe sein, die völlig unabhängig vom Hydrocephalus sind, die eine Schwangerschaft als wenig ratsam erscheinen lassen. Im Einzelfall sollten Sie Ihren Gynäkologen und ihren Neurochirurgen befragen.

 

 

 

Frage: ich habe einen Hydrocephalus /  ich habe einen Ventil und bin schwanger: was ist zu tun?

Antwort: dies ist zunächst mal  keine Katastrophe, darf aber andererseits auch nicht auf die leichte Schulter genommen werden. Zunächst sollten Sie möglichst frühzeitig ihren behandelnden Gynäkologen darüber in Kenntnis ersetzen und zusätzlich ihren behandelnden Neurochirurgen aufsuchen. Dies sollte möglichst innerhalb der ersten drei Monate der Schwangerschaft erfolgen. Idealerweise sollte die Entbindungen an einer Klinik erfolgen, die sowohl über eine gute geburtshilfliche Abteilung mit angeschlossener Kinderklinik für die Versorgung von Neugeborenen verfügt. Am besten sollten Frauen die einen Hydrocephalus haben daneben auch noch darauf achten, dass die Klinik an der Sie ihr Kind entbinden möchte auch über eine neurochirurgische Abteilungen verfügt, die Erfahrungen mit dieser besonderen Situation hat. Meistens findet man derartige optimale Voraussetzungen nur an großen Kliniken oder Universitätskliniken.

Sehr wichtig zu wissen ist auch, dass bestimmte körperliche Beschwerden wie zum Beispiel Übelkeit und Erbrechen oder die in der Spätschwangerschaft auftretenden so genannten Gestosen („Schwangerschaftsvergiftungen“) den klinischen Folgen eines Shuntversagens so sehr ähneln können, dass definitiv nur in der interdisziplinierten Zusammenarbeit von Neurochirurg und Gynäkologe entschieden werden kann, ob das jeweilige Krankheitssymptom eine Folge der Schwangerschaft oder Zeichen einer Hirndruckerhöhung ist.

Also: Niemals alles nur auf die Schwangerschaft zurückführen

 

 

 

Frage: dies ein Hydrocephalus einer Erbkrankheiten?

Antwort: in den meisten Fällen nein. Es sind jedoch einige Fälle bekannt geworden, wo die Krankheit Hydrocephalus vererbt wurde. Insbesondere die Aquädukt Stenosen können vererbt werden.

 

 

 

Frage: hat ein Hydrocephalus eine Auswirkung auf die Lebenserwartungen?

Antwort: das reine Krankheitsbild Hydrocephalus für sich genommen, hat bei korrekter Diagnostik und Therapie keinen erkennbaren negativen Einfluss auf die Lebenserwartungen. Manchmal ist aber der Hydrocephalus nur die Folge einer anderen Erkrankungen, die per se einen negativen Einfluss auf die Lebenserwartungen hat. So können z. B. bestimmten Tumoren im Gehirn zu einem Hydrocephalus führen. Während man dabei den Hydrocephalus gut behandeln kann, kann es bei manchen Formen von Hirntumoren unmöglich seinen diese nach heutigen Wissen der medizinischen Wissenschaften zu heilen.

Es muss jedoch hervorgehoben werden, dass die im meisten Patienten, die unter einem Hydrocephalus leiden diesen nicht wegen eines Hirntumores haben, sondern dass andere völlig harmlose Grunderkrankungen der Auslöser des Hydrocephalus sein können. Für die Mehrzahl der Patienten gilt daher das oben gesagte, nämlich dass der Hydrocephalus für sich genommen keinen negativen Einfluss auf die Lebenserwartungen hat.

 

 

 

Frage: was ist ein Shunt?

Antwort: unter einem Shunt versteht man die Gesamtheit aller Schläuche und sonstiger Bauteile, die zur Ableitung des Liquors dienen. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um einen dünnen Siliconschlauch der in den Seitenventrikel der Hirnwasserkammern eingeführt ist und unter der Haut des Schädels, des Halses und des Bauch des verläuft. Innerhalb des Verlaufes dieses Silicon-Schlauches ist ein Ventil dafür verantwortlich das nur eine kontrollierte Menge ein Liquor abläuft. Die Lokalisation des Ventils an sich kann dabei variabel sein. Viele Ventile werden am Hinterhaupt knapp hinter dem Ohr implantiert, andere im Bereich der Brustwand

 

 

 

Frage: ich habe gehört das es eine Vielzahl unterschiedlicher Ventile gibt, welche es ist das für mich geeignete?

Antwort: in der Tat gibt es über 100 verschiedene Ventil derzeit auf dem Weltmarkt. Betrachtet man zusätzlich, dass die meisten Ventile in verschiedenen Druckstufen angeboten werden, so hat der Neurochirurg insgesamt über 400 verschiedene Ventil zur Auswahl. Grob kann man diese 400 Ventile jedoch in verschiedene Unterkategorien einteilen. Es gibt die einfachen Ventil der ersten Generation, diese sind durchaus in der Lage unkomplizierte Formen des Hydrocephalus suffizient zu behandelnden. Bei den Ventilen der zweiten und dritten Generation unterscheidet meinen verschiedene Gruppen: die Liquorfluss gesteuerten Ventilen (so genannter autoregulierende Ventilen), die Antisiphon Ventile und die gravitationsgesteuerten Ventile. Die beiden letzten Gruppen werden als hydrostatische Ventile zusammengefasst. Außerdem gibt es noch Ventile, die von außen (also ohne neuerliche Operation) auch nach deren Implantationen bezüglich ihres Öffnungsdruckes noch eingestellt werden können. Häufig werden diese einstellbaren Ventilen als programmierbare Ventile bezeichnet. Diese Bezeichnung ist jedoch irreführend, da diese Ventile nicht wie einen Computer ganz spezifisch an die Bedürfnisse des Patienten angepasst und entsprechend programmiert werden können (was das Wort suggeriert), sondern vielmehr nur der Öffnungsdruckes des Ventil es ohne erneute Operationen verändert werden kann. Dies kann in manchen Fällen von Vorteil sein.

Bedenken Sie jedoch immer: Je einfacher das Ventil ist, desto weniger störanfällig ist es auch, daher ist auch nicht immer das allerneuste und aller teuerste Ventil gleichzeitig auch das für jeden Menschen am besten geeignete Ventil.

Eine generelle Aussage zutreffen welches Ventil für den jeweiligen Patienten das am besten geeignetsten ist, ist nicht möglich. Zweifellos ist jedoch klar, dass bei den meisten chronischen Formen des Hydrocephalus gravitationsgesteuerte Ventile zur Zeit wohl die geeignetsten sind. Im Einzelfall kann jedoch nur der behandelnden Neurochirurgen entscheiden welches Ventil für den jeweiligen Patienten das am besten geeignete ist.

Alleine an Hand der Anzahl der auf dem Weltmarkt vertretenen Ventile erahnen Sie aber schon, dass Sie hier von zehn Neurochirurgen fünf verschiedene Antworten erhalten könnten, wobei jeder sicher ein bisschen Recht hat. In der Regel sind aber die Zentren, die sehr viele Ventile pro Jahr implantieren auch jene Kliniken, die sich am besten in diesem „Ventil-Dschungel“ auskennen. In Deutschland gibt es fast in alle Bundesländern sehr erfahrene Zentren.

 

 

 

Frage: der Ausdruck Normaldruck-Hydrocephalus verwirrt mich, wieso kann bei einem normalen Hirndruck ein Hydrocephalus entstehen?

Antwort: der Ausdruck Normaldruck-Hydrocephalus (abgekürzt: NPH) ist historischen begründet. Er wurde in den sechziger Jahren von Herrn Dr. S. Hakim, der dieses Krankheitsbild erstmals entdeckte, geprägt. Zu diesem Zeitpunkt war es noch nicht möglich den Hirndruck über mehrere Tage kontinuierlich aufzuzeichnen. In der Zwischenzeit weiß man, dass es sich bei dem so genannten Normaldruck- Hydrocephalus bei Leibe nicht um einen Hydrocephalus mit stets normalem Hirndruck handelt.

Vielmehr kommt es insbesondere nachts zu einem stark schwankenden Hirndruckverlauf und hierbei treten häufig dann eben doch Hirndruckspitzen in krankhafter Höhe auf. Korrekterweise müsste man daher diese Form des Hydrocephalus als intermittierenden Normaldruck-Hydrocephalus, beziehungsweise intermittierenden Hochdruck-Hydrocephalus bezeichnen. Es ist jedoch die Summe aller kurzfristigen nächtlichen Hirndruckerhöhungen durch die auf lange Sicht das Hirn dann doch Schaden nimmt und daher Ausfallserscheinungen auftreten. Es besteht somit kein Zweifel daran, dass einem aktiven Normaldruck-Hydrocephalus einer Behandlung erforderlich ist.

 

 

 

Frage: bei mir wurde durch eine Computertomografie beziehungsweise durch eine Kernspintomographie die Diagnose eines Hydrocephalus gestellt. Wie rasch muss ich mich in einer neurochirurgischen Abteilungen oder bei meinem behandelnden Neurologen vorstellen?

Antwort: diese Frage kann nicht generelle beantwortet werden. Einige sehr akut verlaufende Hydrocephalus Formen bedürfen einer unmittelbaren Therapien. Viele Formen des Hydrocephalus verlaufen jedoch langsam chronisch fortschreitend. Bei letzteren ist keine unmittelbaren Lebensgefahr gegeben, sodass eine Therapie innerhalb der nächsten Wochen vertretbar ist. Im Einzelfall sollten Sie jedoch in jeden Fall mit ihren behandelnden Arzt in Kontakt treten.

 

 

 

Frage: ich habe von einem Sinus-Shunt gehörten, was verbirgt sich dahinter?

Antwort: Hierbei behandelt es sich um die Wiederentdeckung einer Anfang des 20. Jahrhunderts eingeführten Therapieform. Jedoch haben sich die hierfür zur Anwendung kommenden Implantate grundlegend verbessert. Wie bei jedem Ventil wird dabei der Liquor aus den Seitenventrikel ausgeleitet und in einen großen venösen Blutleiter des Schädels abgeleitet. Dieses Verfahren wird erst seit wenigen Jahren verwendet. Die Erfahrungen mit diesem Operationverfahren sind daher bisher sehr begrenzten. Das Verfahren kann keineswegs heute schon als Standardtherapie gelten.

 

 

 

Frage: was ist eine Aquäduktoplastie?

Antwort: hierbei handelt es sich um einen besondere Formen der Therapie einer Aquäduktstenosen. Hierbei versucht man die Engstelle im Aquädukt über einen minimal invasiven operativen Eingriff zu erweitern. Auch diese Therapieformen wird erst seit wenigen Jahren angewandt, sodass eine Bewertung dieses Verfahren zur Zeit auch noch nicht allgemeingültig möglich ist.

 

 

 

Frage: was ist einen LOVA Hydrocephalus?

Antwort: der Begriff LOVA Hydrocephalus ist eine Bezeichnung für eine Unterform der Aquädukt Stenosen. Typisch und kennzeichnend für den LOVA Hydrocephalus ist, dass der Schädel der betroffenen Patienten meist deutlich vergrößert ist. Die Therapien dieser besonderen Hydrocephalus Formen erfordert Spezialkenntnissen und sollte nur an Zentren erfolgen, die hiermit auch Erfahrungen haben. Bei inadäquater Behandlung sind die Risiken von schwerwiegenden Nebenwirkungen der Therapie erheblich. In kompetenten Zentren jedoch kaum höher als beim „gewöhnlichen“ Hydrocephalus

 

 

 

Frage: wenn ein Hydrocephalus-Ventil unter der Haut vom Kopf bis zum Bauchraum durchgezogen werden mussten, muss dann die Haut über diese gesamte Strecke aufgeschnitten werden?

Antwort: nein, es müssen in der Regel nur zwei bis drei Hautinzissionen erfolgen. Jede davon ist meist nur wenige Zentimeter großen und man bemüht sich diese so zu platzieren, dass sie kosmetisch wenig beeinträchtigend sind. Mit speziellen Instrumenten werden dann die Siliconschläuche unter der Haut zwischen diesen Hautinzissionen durchgezogen. Die Siliconschläuche selbst und das Ventil sind so kleinen, dass sie in der Regel postoperativ praktisch nicht auffallen. Der Außendurchmesser der Siliconschläuche selbst beträgt in etwa zwei Millimeter. Der des eigentlichen Ventils kann unterschiedlich groß sein, je nach dem welches Ventil ausgewählt wurden.

 

 

 

Frage: was muss ich bei so genannten einstellbaren oder programmierbaren Ventilen beachten?

Antwort: die so genannten einstellbaren oder programmierbaren Ventilen ermöglichen es den Öffnungsdruck des Ventils auch nach dessen Implantationen noch zu verändernden. Es handelt sich demzufolge quasi um eine Fernsteuerung. Diese Fernsteuerung des Ventils erfolgt über ein magnetisches Feld. Ältere Ventilen (insbesondere die der Firma Sophysa SA) konnten durch im Alltag anzutreffende Magnetfelder verstellt werden. Hier können z.T. Kopfhörer, elektrische Türöffner und andere Dinge mit denen man täglich in Kontakt kommt bereits zu einer ungewollten Verstellung des Ventils führen.

Diese Gefahr ist bei denen seit 1990 in Europa eingeführten neuen einstellbaren Ventilen nicht mehr in dem Maße vorhanden. Diese werden nur durch starke Magnetfelder in ihrer Einstellung verändert. Je nach Typ des Ventil es müssen diese starke Magnetfelder auch noch direkt über den Ventil rotieren. Ein typisches starkes Magnetfeld, das auch ein modernes einstellbares Ventile ungewollt beeinflussen kann, ist die Kernspintomographie. Daher ist absolut notwendig nach jeder Kernspintomographie die Einstellung des Ventils noch am selben Tag überprüfen zulassen. Ansonsten findet man im Alltag kaum Magnetfelder, die stark genug sind diese neuen Ventile in ihre Einstellung zu beeinflussen. In der Arbeitswelt gibt es aber technische Anlagen hierzu durchaus in der Lage sein könnten. Daher ist es unbedingt notwendig das sie mit ihren behandelnden Neurochirurgen ihr berufliches Umfeld genau besprechen um eventuelle Gefahrenquellen zu erkennen. Wenn Sie in Ihrem Arbeitsumfeld einem sehr starken Magnetfeld ausgesetzt sind, ist meist günstiger ein nicht verstellbares Ventil zu verwenden. Bekannt ist beispielsweise, dass die Magnetfelder, die in Elektroloks im Führerstand auftreten so groß sind, das sie diese Ventilen beeinflussen können. Der Zugführer wäre demzufolge hier gefährdet. Als Fahrgast eines Elektrozuges müssen Sie jedoch keine Befürchtungen haben.

Lichtblick am Horizont: Seit wenigen Monaten ist ein verstellbares Ventil am Markt, das durch einen speziellen Mechanismus davor geschützt ist durch Magnetfelder ungewollt beeinflusst zu werden. Ein zweiter Hersteller wird ein ähnlich gesichertes verstellbares Ventil in wenigen Monaten auf den Markt bringen.

 

 

 

Frage: ich habe einen Hydrocephalus ist damit zurechnen, dass nach der Behandlung noch irgendwelche der Symptome bestehen bleiben?

Antwort: diese Frage kann leider nicht allgemeingültig beantwortet werden. Je länger das Krankheitsbild besteht, umso mehr Hirnsubstanz geht verloren. Diese untergegangene Hirnsubstanz kann auch durch eine erfolgreiche Therapie nicht wiederhergestellt werden. Man spricht von einem strukturellen Hirnschaden. Andererseits wird durch einen Hydrocephalus ein Teil des Hirns durch die Druckerhöhung  nur komprimiert bzw. gequetscht. Eine suffiziente Therapie vorausgesetzt kann dieser Teil des Gehirnes der strukturell noch vorhanden ist seine Funktion, die durch den permanent oder intermittierenden erhöhten Hirndruck beeinträchtigt war, nach erfolgreicher Therapie wieder aufnehmen. Im Einzelfall ist es jedoch kaum möglich vorherzusagen wie viele Hirnfunktionen für immer verloren sind und wie viel Regenerationspotenz besteht. Die Erfahrung zeigt, dass im Frühstadium des chronisch Hydrocephalus bis zu 70 Prozent der Patienten eine mehr oder weniger ausgeprägt werden Verbesserungen ihrer vorbestehenden Behinderungen erfahren werden. Handelt es sich dabei um einen spät entdeckten chronisch Hydrocephalus, so ist die Wahrscheinlichkeit einer klinischen Besserung nur noch in etwa bei der Hälfte der Patienten gegeben. Dennoch sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass das oberste Ziel der Therapie nicht nur die Beseitigung eventuell bereits bestehender Symptome ist, sondern dass vielmehr das Fortschreiten der Erkrankung das oberste Behandlungsziel sein muß. Das muss an diesem Punkt nochmals hervorgehoben werden, dass ein chronischer Hydrocephalus in der Regel einen langsam progredienten Verlauf nimmt und im Laufe von Jahren die betroffenen Patienten eine schwerste und dann auch irreversible Hirnschädigungen davontragen.

Ein weiterer Punkt darf nicht verschwiegen werden: insbesondere der Hydrocephalus des älteren Menschen tritt meist in Kombination mit anderen Krankheiten des Gehirnes auf z. B. einer Durchblutungsstörung des Gehirns oder einem Morbus Parkinson. Die Symptome des Hydrocephalus können sich dabei mit den Symptomen, die von der Durchblutungsstörungen oder dem Morbus Parkinson ausgehen überschneiden, sodass es oft kaum möglich ist zu differenziere, ob z. B. eine Gangstörung ausschließlich oder zu einem gewissen Prozentsatz auf den Hydrocephalus oder aber auf die auch vorhandene Hirndurchblutungsstörung zurückzuführen ist.

 

 

 

Was ist ein Pseudotumor cerebri?

Antwort: hierbei handelt es sich um eine zum Teil erhebliche Erhöhung des Hirndrucks die Unbehandelte bis zur Erblindung der Patienten führen kann. Trotz des erhöhten Hirndrucks sind die Ventrikel dabei meistens nicht erweitert. Häufig ist es auch sehr schweren die eigentliche Ursache dieser Erkrankungen festzustellen. Man weiß heute, dass es sich bei einem Pseudotumor cerebri meist um einen Aufstau venösen Bluts im Kopf handelt. Bei der Abklärung dieses Krankheitsbildes sollte daher unbedingt geklärt werden, ob z. B. durch eine Thrombose einer Venen der Abfluss des Blutes aus dem Gehirn nicht mehr in ausreichendem Ausmaß möglich ist. In wenigen Fällen ist es dann möglich diese Abflussbehinderungen zu beseitigen. Meisten allerdings muss man sich damit behelfen das man den Hirndruck dadurch senkt, dass man den Liquor aus dem Gehirn ablässt. In der Regel sind hierfür auch spezielle Ventilen notwendig. Auf die Einzelheiten dieses besonderen Krankheitsbildes einzugehen fehlt hier der hierfür notwendige Platz.

 

 

 

Frage: was ist ein programmierbares Ventil?

Antwort: hierbei handelt es sich um Ventile, deren Öffnungsdruck über eine Art „Fernsteuerung“ auch nach deren Implantationen noch verändert werden kann. Diese Ventile haben zweifellos den Vorteilen, dass man den Öffnungsdruck des Ventils an die spezifischen Bedürfnisse des jeweiligen Patienten anpassen kann. Andererseits muss aber bedacht werden, dass diese Ventile da sie i. d. R. durch Magnetfelder in ihrem Öffnungsdruck ferngesteuert werden, sie auch ungewollt von Magnetfeldern aus der Alltagsumgebung verstellt werden können. Gerade für ältere Menschen ist es ist daher manchmal eher problematisch, wenn derartige Ventile verwendet werden, da sie hier diese potentielle Gefahr stets bedenken müssen. Völlig falsch ist die Annahme (was sogar indirekt in manchen wissenschaftlichen Publikationen behauptet wird), dass mit diesen Ventilen das Problem der Überdrainage aus der Welt geschafft wurde.

 

 

 

Frage: was ist ein Bioglide Katheter?

Antwort: hierbei handelt es sich um einen Siliconkatheter, der mit einem bestimmten Polymer auf der Oberfläche beschichtet ist und von dem man annimmt, dass dadurch die Wahrscheinlichkeit einer Ventilinfektionen vermindert werden könnte. Zudem deuten erste Untersuchungsergebnisse daraufhin, dass Patienten, die mit herkömmlichen ins Silicon-Schläuchen hin und wieder Bauchschmerzen haben bei Verwendung dieser speziellen Katheter von derartigen Beschwerde nicht mehr gequält sind. Es muss allerdings einschränkend gesagt werden, dass die Erfahrung die in Mitteleuropa mit diesem Katheter  besteht noch gering ist, sodass eine abschließende Bewertung sicherlich verfrüht wären.

 

 

 

Frage: ich habe von Antibiotika imprägnierten Kathetern für  Ventile gehört, was hat es hiermit auf sich?

Antwort: seit Anfang diesen Jahres wird von der Firma Codmann einen Katheter vertrieben dessen Oberfläche mit einem Antibiotikum versehen ist. Dieses Antibiotikum wird über einen Zeitraum von etwa vier Wochen von diesem Katheter abgegeben. Man erhofft sich hiervon, dass dadurch die Zahl der Infektionen, die unmittelbar nach der Implantation von Ventilen (mehr als 90% der Ventilinfektionen entstehen bei der Implantation) entstehen können, reduziert werden kann. Da dieser Katheter jedoch erst seit wenigen Monaten auf dem Weltmarkt verfügbar ist, sind die hier vorliegenden Erfahrung sehr beschränkt. Im Labor konnte zwar nachgewiesen werden, dass dieser Katheter in der Tat das Bakterienwachstum hemmen konnte, größere Anwendungsbeobachtungen am Menschen fehlen jedoch. Diese Katheter trägt den Namen Bactiseal.

 

 

 

Frage: ich habe gehört, dass die Implantation eines Ventils die komplikationsträchtigste Operation im Fachgebiet der Neurochirurgen die ist, was muss man hiervon halten?

Antwort: in der Tat war die Implantation eines Ventil es bis vor wenigen Jahren eine der Operationen, die die häufigsten Komplikationen in der Neurochirurgen die nach sich zog. Im wesentlichen waren es Infektionen des Ventils und das Phänomen der Überdrainage worauf sich eine Vielzahl von Komplikationen zurückführen ließen. Das Problem der Überdrainage kann heute, - durch die gravitationsgesteuerten Ventilen-,  als weitestgehend gelöst betrachtet werden. Im Hinblick auf die Ventilinfektionen hat sich ebenfalls eine deutliche Verbesserung gegenüber den vorausgegangenen Jahrzehnten ergeben. Eine konsequente perioperative Antibiotikagabe und ein Verbesserung der Operationstechnik haben hier zu einer deutlichen Reduktion der Ventilinfektionen geführt. Inwieweit Neuentwicklungen von Kathetern, die z. B. mit Antibiotika imprägniert sind oder deren Oberfläche speziel beschichtet ist, um das Anheften von Bakterien zu verhindern, bleibt abzuwarten. Sicher kann man aber sagen, dass eine Klinik, die mit modernen Managementformen der Hydrocephalustherapie gut vertraut ist und wo wenigstens 20 bis 30 Ventile pro Jahren neu implantiert werden auch über die notwendige Routine verfügt, um die Wahrscheinlichkeit einer Komplikation drastisch zu vermindern. Lebensbedrohliche oder zu bleibenden schweren Schäden führende Komplikationen treten an solchen Kliniken in weniger als einem Prozent der Fälle auf.

 

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